"20% unserer Kinder und Jugendlichen sind verhaltensauffällig . . ."
Zunächst das Allerwichtigste ....
"Kindern helfen ohne Medikamente" (W. A. Schuhmayer, K. Zwiauer; Verlagshaus der Ärzte 2013)
.... den meisten Kindern kann geholfen werden!
Konkrete ärztliche Diagnosen werden grundsätzlich weder vom Therapeuten noch vom Psychologen gestellt. Das ist auschgschließlich Sache der Fachärzte für Kinder / Jugend-Psychiatrie. Und bitte keine Angst vor diesem Arztbesuch. Es handelt sich um keine Aussenstellen der Pharmaindustrie und man ist auch nicht "verrückt", wenn man einen Psychiatrer aufsucht.
Laut Österr. Ges. f. Ki/Ju-Psychiatrie (2013) sind 20% der KI/JU "psychisch auffällig". Nicht Medikamentöse Therapie steht hier an erster Stelle der Versorgung. Häufig handelt es sich um Verhaltensstörungen, die gut und rasch zu therapieren sind
Soziotherapien wie die MTG-Therapie sind in nahezu idealer Weise geeignet, mit Verhaltensstörungen umzugehen. Ihr besonderer Vorteil: sie ermöglicht ALS EINZIGE METHODE interaktives, soziokognitives Lernen mit einem realen Sozialpartner.Im Juni 2016 warnte die medizinische Fachzeitung "Lancet" in einer weltweiten Aussendung davor, dass Antidepressiva bei Kindern/Jugendlichen nahezu ausnahmslos kaum wirksam sind. In der Praxis zeigt sich, dass der gezielte Einsatz bei Jugendlichen in niedrigen Dosen allerdings durchaus Sinn machen kann. Aber ganz sicher nicht ohne Basistherapie, denn Medikamente können Einiges, aber sie bewirken per se keinerlei aktive Verhaltensänderung. So wie ein Scherzmittel auch nicht die Ursache des Schmerzes bekämpft.
Obwohl es wissenschaftlich und empirisch längst als gesichert gilt, dass nicht-medikamentöse Therapien den Medikamenten keinesfalls unter - je nach Autor sogar überlegen sind, werden noch immer primär Medikamente verordnet und nicht-medikamentöse Maßnahmen von den Kassen kaum übernommen. Das führt konsequenterweise zu längeren und schwereren Krankheitsverläufen.

Die obige Statistik ist nur beispielhaft (Grafikquelle: cchr.at). Besonders tragisch - Wir wissen nicht, welche Langzeit-Konsequenzen die Anwendung psychoaktiver Substanzen in einem heranreifenden Gehirn hat. Daher muss insbesondere die extreme Steigerung der Verordnungen bei den 0-14jährigen als alarmierend eingestuft werden.
Es entspricht einem Mangel des Krankenversicherungssystems, das die erforderlichen nicht-medikamentösen Therapien weitgehend ignoriert und auf kostenschonende Tabletten ausweicht (alle diese Substanzen sind als Nachbaupräparate verfügbar).
Ein weiterer belegter Mangel besteht darin, Kinder/Jugendliche frühzeitig in "Kliniken" zu behandeln. Zu dem ist die Qualität der Kliniken sehr unterschiedlich. Mit klaren Ausnahmen exakt der falsche Ort, um wieder gesund zu werden. Dazu bedarf es einer so genannten wohnortnahe Versorgung, die ambulkant erreicht werden kann.
Unten finden Sie mehr Information zu zwei häufigen Belastungsbildern, aber vermutlich wollen Sie einfach sofort wissen, wo die MTGT denn helfen kann?
In folgenden Bereichen haben wir praktische & positive Erfahrungen mit der MTG-Therapie, was dezidiert Kinder und junge Menschen betrifft.
- AD(H)S
- BIP - Bipolare Störung
- Borderline(ähnliche) Störung
- ASS (Autismus Spektrum Störung) - besonders dort, wo es um Defizite im Sozialverhalten geht
- Depressive Verstimmung/Depression
- Magersucht
- Emotionale Durchbruchsstörung ("Wutanfälle")
- Schizophrener Formenkreis
- Traumaverdacht/PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
- u.a.
Entscheidend bei der MTG-Therapie ist aber, dass nicht "Krankheitsbilder" nach "Schema-F" behandelt werden, sondern wir uns mit dem persönlichen, individuellen Beschwerdebild intensivst auseinandersetzen.
So gibt es etwa Aufmerksamkeitsstörungen, die gar nichts mit einem ADHS zu tun haben. Oder Formen von Traurigkeit, die keineswegs einer Depression entsprechen und Vieles mehr.
Manchmal sind es die Verhaltensweisen der Erwachsenen, die zu vermeintlichen Störungsbildern führen. Ein häufiges Beispiel ist das "Scheidungskind" - Alle Erwachsenen haben ein schlechtes Gewissen - Mutti, Vati, Grosseltern. Als Ergebnis wir das "Arme, arme Kind" verwöhnt, alles wird abgenommen, da es doch so leidet an dieser Scheidung. Es wird so lange behandelt als wäre es krank bis es schließlich tatsächlich ungesundes Verhaltensmuster zeigt. Hier ist es oft sinnvoll, beiden zu helfen - den Erwachsenen UND dem Kind. In vielen Fällen - bis 3 Therapieeinheiten - sind damit keine zusätzlichen Mehrkosten verbunden.
Natürlich gibt es eine erhebliche Zahl von Verhaltensauffälligkeiten, die keinen dezidierten Krankheiswert haben. Zumindest im Moment nicht, aber sich zu ausgewachsenen Störungen weiterentwickeln können, wenn nicht rechtzeitig interveniert wird.
Es gilt wie immer in der Medizin - Je später behandelt wird, desto schwieriger oder länger UND je später behandelt wird, desto eher müssen Sie damit rechnen, dass man ohne Psychopharmaka nicht auskommt. Und Österreich gehört zu den Ländern, in denen nicht nur rasch, sondern auch gleich mehrere Pychopharmaka gleichzeitig verordnet werden.
Alles keine Seltenheit ...
Grundsätzlich bieten Kinder allerdings eine große Chance. Sie haben im Idelafall Erwachsene um sich, die sich um sie kümmern und sorgen. Während es recht schwer sein dürfte, einen Menschen mit frühem Burnout zu einer Therapie zu bekommen, ist das bei den Kids erheblich leichter und funktioniert auch noch bei Jugendlichen.
Ein enormer Vorteil der MTG-Therapie - hier sieht nichts nach Therapie aus. Die Praxis wirkt wie eine Wohnung. Genau genommen ist sie ein voll ausgestattetes Appartement. Es wurde höchstes Augenmerk darauf gelegt, dass sich die Menschen - ob groß oder klein - willkommen fühlen.
Es ist schwer zu definieren, was der oben erwähnte Terminus "psychisch auffällig" eigentlich sagen will. Die Hintergründe sind nicht immer klar...
- Man sorgt für keinerlei Struktur im Tagesablauf
- Man sorgt dafür, dass es keine regelmäßigen Essenszeiten gibt
- Man überlässt das Kind weitgehend sich selbst und nennt das "Eigenverantwortung"
- Es gibt keinerlei Grenzen, die Orientierung erlauben, oder Spielregeln, die alle einhalten müssen
- Man spricht möglichst wenig mit dem Kind
- Anordnungen fehlt jede Erklärung
- Man berührt es möglichst wenig oder viel zu viel
- Man erlaubt grenzenloses TV, Internet sowie idealerweise Playstation rund um die Uhr
- Handy und Tablet sind immer mit dabei wie die besten Freunde
- Es gibt kein Zu-Bett-Geh-Ritual
- Das Kind kann schlafen gehen, wann es eben Lust hat
- Lassen sie sich überraschend scheiden, ohne das Kind einzuweihen!
- Sorgen Sie insbesondere bei Buben für totale Isolation vom Vater
- Vermeiden Sie insbesondere bei Buben jede Art männliches Leitmodell
- Lassen Sie Ihre Kinder möglichst wenig Bewegung machen
- Sorgen Sie für peinliche Hygierne
- Vermeiden Sie unnötige Aufenthalte im Freien
- Bestätigen sie dem Kind hohe Intelligenz, obwohl es kaum Lesen oder Schreiben kann
- Langeweile in der Schule beweist diese überdurchschnittlichen Intelligenz
- Loben sie nie oder preisen Sie alles
Diese Liste lässt sich beachtlich fortsetzen....
Wenn sie ausreichend Berücksichtigung findet, bestehen gute Chancen, einen kleinen Tyrannen heranwachsen zu lassen, der bereits mit fünf der Mutter das Leben zur Hölle macht und keine Regeln akzeptiert. Oder einen "gelernten Versager".
Später wird er dann vielleicht in der Schule jede Leistung ablehnen und der Welt erklären, er wäre ein Halbgenie, weil er einen PC aufsetzen könnte (was das Betriebsprogramm ja bekanntlich selbst tut).
Noch viel später wird er vielleicht beginnen, tagsüber zu schlafen, um den widerlichen Anderen nicht mehr begegnen zu müssen. Soziophobie ist schick und der Inhalt "a-sozialer Plattformen".
Er könnte dann noch die Schule abbrechen - idealerweise 3 Woche vor der Matura. Der Höhepunkt könnte darin liegen, dass er dann grundsätzlich kaum noch isst, nur mehr nachts lebt und verlangt, dass er jeden Tag eine neue (nicht frisch gewaschene Unterhose) bekommt . . .
Bis dahin hat er gelernt, dass er nun "echt krank" ist und delegiert absolut jede Verantwortung für sein Leben an andere. denn die sind schuld, einfach an allem.
Eine andere Variante wäre, dass sie bei zwei Kindern eines zu ihrem persönlichen Star und das andere zum Looser erklären - am besten jahrelang. Bewerten Sie alles, was der Held macht, grundsätzlich als großartig. Machen Sie dem Looser klar, dass er machen kann, was er will, ohne je Ihre Anerkennung zu bekommen. Reagieren Sie auch nicht, wenn der seiner Trauer damit Ausdruck verleiht, in einem Zimmer mit schwarzen Möbeln, Vorhängen sowie Bettzeug lebt und nur mehr schwarze Kleidung trägt - Ist ja nur eine Pubertätsmarotte . . . . .
Er wird zu einem Menschen, der andere fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Er wird eines Tages die weitgehende Isolation wählen (und damit gute Chancen auf Wahn im Alter). Sein Sohn wird über ihn sagen: "Mein Vater ist ein 43jährigen Greis, der nichts mehr unternimmt!"
Handelt es sich um ein Mädchen, dann könnte es bei Berücksichtigung obiger Liste eine Eßstörung entwicklen oder so orientierungslos werden, dass es sich selbst nicht mehr spürt und zu reden aufhört. Dann gehen Sie am Besten zu einer Beratung, die Ihnen einen Gruselroman erzählt von Trauma und Depression, Psychotherapie inklusive. Dann wird erfolglos über ein halbes Jahr therapiert, denn das bringt Geld, endend mit der Empfehlung nun doch endlich mit der Pharmamedizn zu beginnen.
All diese beschriebenen Geschichten gibt es wirklich. Sie sind vermengt und haben hier natürlich keinen Namen. Und doch fällt etwas auf. Die Mehrzahl der Proponenten sind männlich. Diese Buben haben etwas gemeinsam. Der Vater ist nicht da - entweder durch Scheidung ohne erforderliches Besuchsprogramm oder weil er Leistung zu seinem Lebenskonzept gemacht hat und nun von Erfolg zu Erfolg taumelt - seine Familie hinter sich lassend, die er dafür mit Unmengen Geldes ruhigstellt.
Dennoch - sehr lange Zeit wirken diese Kinder medizinisch nicht krank, denn Kinder ertragen eine Menge und sind unfassbar regenerierungsfähig im Vergleich zu Erwachsenen.
Gerade deshalb wäre es sehr schlau, diese Kinder rechtzeitig in eine gute Therapie zu bringen, ehe man ohne Pharmasmedizin nicht mehr auskommt. Das gilt für jedes Kind, das in irgend einer Weise "verhaltensgestört" wirkt. Buben sollten dabei eher nicht von Frauen therapiert werden, denn das ist Teil des Problems - Mutter zu Hause, Frauen im Kindergarten, Frauen in der Schule .... das ist ein Faktum und wer das als sexistisch, frauenfeindlich oder sonstwie tendenziös interpretiert, will es eben so lesen.
Darüber hinaus können Kinder natürlich echte krankheitswertige Störungen haben - wie Erwachsene auch. Die Diagnose von Trauma und Depression ist sehr schwierig, solange ein Kind nicht in der Lage ist, ausreichend differenziert zu kommunizieren.
Stille Kinder allerdings für gestört zu halten, ist ein Fehldenken aus dem letzten Jahrhundert. Natürlich gibt es naturgegeben stille Kinder. Das ist keine Krankheit. Ebenso gibt es auch lebhafte Kinder. Damit erreichen wir das erste echte Krankheitsbild.
AD(H)S
Aufgrund
der sehr unbefriedigenden Situation in Österreich, die
erschreckend wenig Rücksicht auf den multimodalen Zugang der korrekten
AD(H)S-Therapie Rücksicht nimmt und sich damit im Wesentlichen auf die
pharmakologische Achse - somit eigentlich ein Kunstfehler - beschränkt,
steht hier ein offizielles, medizinisches Konsensus-Statement zum
Download zur Verfügung, das unter der Leitung der Österreichischen
ADHS-Expertin Brigitte Hackenberg 2012 erarbeitet
wurde, mit der AIAAMR-Institutsleiter Wolfgang Schuhmayer 2011 international zu diesem Thema publiziert hat.
Österreich
wurde im November 2012 von der WHO und im Frühjahr 2013 von der EU
offiziell international angemahnt, mit der Verordnung hochwirksamer
Medikamente deutlich zurückhaltender zu sein. Ohne jeden Erfolg!
Die
Diagnose AD(H)S sollte nur von dafür ausgebildeten Kinder- &
Jugendpsychiatern gestellt werden, da sie im Einzelfall den Einsatz
hoch-psychoaktiver Medikamente erfordert, die in anderen Fällen jedoch nicht nötig sind. Weiters gibt es häufig
Überschneidungen mit anderen Störungen, die
differenzialdiagnostisch unbedingt abzuklären sind. Diese Krankheitsbilder müssen unbedingt ausgeschlossen werden, da es sich bei AD(H)S um eine so genannte Ausschlussdiagnose handelt - sagt der Konsensusbericht, an dem führende Ärzte und Psychologen mitgearbeitet haben.
Darüber
hinaus gibt es eine Vielzahl von assoziierten Störungen und
Abweichungen, die per se gezielter Intervention bedürfen. Das zu
differenzieren und die medizinisch korrekten Schlüsse zu ziehen, ist
alleinige und ausschließliche Kompetenz der Kinder- und
Jugendpsychiatrie.
Wer immer sich nicht an die existierenden Standards hält, läuft Gefahr, die Gesundheit der Betroffenen - etwa durch den ungerechtfertigten Einsatz stark wirksamer Medikamente - nachhaltig zu schädigen und hat die Verantwortung dafür zu tragen.
Per 1.4.2015 ist in der prominenten Fachzeitschrift "The Lancet" gleichsam eine Warnung von Experten der Universität Cambridge erschienen, diese hoch psychoaktiven Medikamente keinesfalls an Gesunden einzusetzen. Weiters wissen wir nichts über die potentiellen Langzeitfolgen jedweder derartiger Medikation auf des heranreifende Gehirn.
Als
stark vereinfachte Faustregel kann gelten, dass der Einsatz von
Medikamenten durch ausgewiesene Fachleute in der Regel deutlich später
sowie auch kürzer erfolgt.
Übermäßige "Lebhaftigkeit" hat jedoch meist andere Gründe als ein AD(H)S. Das ADS, bei dem ein Kind eher ein Träumer ist als ein Quecksilber, wird hingegen kaum beachtet und erkannt. Es wäre dennoch therapiewürdig.
Zudem sollte auch die ASS (Autismus Spektrum Störung) nicht unberücksichtigt bleiben wegen symptomatischer Überlappung und Co-Morbidität.
Die therapeutische Vorgangsweise ist einfach und folgt dem Stufenprinzip:
- Nicht-medikamentöse Therapie
- zusätzlich ein Spezialpräparat (diätetisches Nahrungsmittel) mit ungesättigten Fettsäuren
- Zusätzlich ein stark wirksames Pharmakon - außer es ist eine so massive Störung, dass die Familie bereits Kopf steht.
Der Übergang ist fließend. Ab einer bestimmten Intensität ist das diätetische Nahrungsmittel kaum mehr hilfreich, kann aber im Einzelfall die Pharmadosis reduzieren helfen. Nicht-medikamentöse Therapie gehört überall als Grundlage dazu.
Spezielle Qualitäten der MTGT in dieser Indikation:
- Nutzung / Steigerung des Spielverhaltens
- Verhaltensweisen erfahren sofortiges Feedback durch das Tier
- Spielregeln im Verhalten sind leicht erlrenbar
- stark kommunikationsfördernd
- Hebung der sozialen Kompetenz & des Selbstwertes
- adaptive Verhaltensweisen werden aufgebaut/verstärkt
- Hohe Intensität als „Stoßtherapie“ möglich / Therapieurlaub
- Der Idealzeitpunkt für die Therapie sind die Schulferien, hier kann meist sogar das Medikament abgesetzt werden
Wichtige Schlussbemerkung
In der Praxis ist zu beobachten, dass ein AD(H)S häufig mit anderen Störungsbildern vergesellschaftet ist, beispielsweise Autismus-Spektrum-Störung , Anpassungsstörung, Drogenmissbrauch u.a. Sogar das Abgleiten in die Delinquenz ist vorstellbar. Bei Häftlingen findent man je nach Studien eine ADHS-Häufigkeit von bis zu 50%.
Die ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil es die Nicht-Behandlung ist, die dabei häufig Regie führt oder auch die zu späte Behandlung. Es gilt wie bei allen Erkrankungen, dass Zuwarten die schlechteste Lösung ist. Deshalb werden zahlreiche Jugendliche erst sehr spät von einem Facharzt gesehen.
Nützlicher aktueller Link: https://adhspedia.de
Literatur zum Download
=> Österreichischer ADHS-Konsensusbericht
=> Brigitte Hackenberg 2010Autismus Spektrum Syndrom - ASS
In
überdurchschnittlich hohem Ausmaß wird in dieser Indikation heute die
ABA-Therapie propagiert. Dahinter steht, von den amerikanischen
Privatuniversität Princeton ausgehend, ein machtvolles Netzwerk mit
beinharten finanziellen Interessen. Die Investitionen zur Verbreitung
dieses durchaus interessanten Therapiekonzeptes sind enorm ebenso wie
die Behandlungskosten von etwa 20.000.-€ (Quelle:"Die Zeit" 2017)
jährlich. Auch Steuergelder aus der EU werden zum Nutzen der Priceton
University ausgegeben.
In
Fachgkreisen ist allerdings die erste Begeisterung verebbt,
weil die Zahl an Therapieversagern doch höher ist, als zunächst
zugegeben, und es nicht uneingeschränlkt Verständnis dafür gibt, eine
Methode, die für Kinder entwickelt wurde, nun einfach (mit fraglichem
Erfolg) an Erwachsenen einzusetzen.
Es lohnt sich, zu vergleichen, was denn die MTG-Therapie bieten kann.
- Möglichst früher Beginn -
Nun, das ist bei allen Therapien und allen Krankeiten der Welt so, dass
man möglichst früh mit der Behandlung beginnen sollte. Das steht in keiner spezifischen Beziehung zu einer bestimmten Therapie
- Individuell auf das Kind/die Person zugeschnttene, strukturierte Förderprogramme -
Im gegensatz zu laut propagierten 08/15-Therapiekonzepten war das
individuell abgestimmte Therapiemanagement in der MTG-Therapie schon
immer eine Grundlage des Erfolges
- Zu lernende Inhalte werden in einfache Lernelemente zergliedert und schrittweise erarbeitet Bei
Kindern mit ASS ist zunächst einmal herauszufinden, WAS dieses Kind
denn in der Lage ist, zu lernen. Die Beobachtung der Interaktion mit
verschiedenen Tieren in unterschiedlichen therapeutischen Settings hilft
sehr stark, auf non-verbaler Ebene, dazu Informationen zu bekommen
Aufbau von Motivationssystemen (Neugier/Interesse wecken, Beziehung/Mitarbeit aufbauen/fördern) - Ob TIer oder Mensch, wir lernen in der Regel, indem unserer Neugierde an geweckt wird. Was die Förderung von Beziehung begrifft, ist die MTG-Therapie durch die direkte Interaktion mit echten, unmanipulierten Sozialpartnern - sozialen Sparringpartnern - allen anderen Ansätzen deutlich überlegen, da das soziale Lernen nicht anhand von gestellten Situationen, sondern real und in Echtzeit erfolgt. "Erlerntes" muss daher nicht nachher erst mühsam in die "Realität" übertragen werden.
- Interesse & Spaß am Lernen sowie an der Interaktion –> positive (soziale) Erfahrungen! - "Positive soziale Erfahrungen und Bestätigung richtigen Sozialverhaltens", das ist definitiv eines der Kernziele in der Behandlung einer ASS. Im spielerischen Umgang mit den Tieren wird inder MTG-Therapie exakt das erlebt. Auf falsches Sozialverhalten geben Tiere natürlich nicht die gewünschte, sondern eine andere Antwort. Der Lernprozess ist sehr klar, einfach und direkt.
- Förderung der Selbständigkeit / selbstbestimmtes Handeln - Der Umgang mit Tieren kann nur selbständig erfolgen und nicht durch einen Stellvertreter...
- Generalisierung (systematisches Anwenden der erlernten Fertigkeiten in Kindergarten, Schule, Arbeit, Zuhause, Freizeit etc.) - das entfällt in der MTG-Therapie, denn das positiv Erlebte und Erlernte wurde bereits
in der Realität bestätigt und muss nicht mühsam aus der
Therapie-Situation in die "Wirklichkeit" übertragen werden.
- Einbeziehung der Eltern als Co-Therapeuten - das ist schon insofern von Bedeutung als die Beobachtung der Interaktion mit den Tieren einen Wissenszuwachs bezüglich der individuellen Befindlichkeit des Betroffenen ermöglicht
- Intensiv gefördert wird:
- Selbstbestimmtes Handeln - unbedingt, denn der soziale Umgang mit den Tieren erfordert dies
- Imitationsverhalten - spielt in der MTG-Therapie keine Rolle, da Erkenntnisse erarbeitet werden nicht kopiert
- Erhöhung der Aufmerksamkeit "auch in sozialen Situationen" - In der Regele gelingt das mittels der Tiere ganz besonders gut bis sehr gut.
- Sprache/Kommunikation - Konkret ist zu sagen, dass der gezielte Umgang mit Tieren ein erhebliches Maß an Kommunikationskontrolle erfordert, insbesondere auf dem höchst wichtigen Gebiet der non-verbalen Kommunikation. Die einseitige Konzentration auf die Sprache schwächt die Qualität des individuellen Kommunikationscocktails.
- Sozialverhalten - das ist letztlich der Grund, warum wir therapeutisch tätig werden und damit Kerninhalt der Behandlungsbemühungen. Das direkte Feedback der Tiere in Echtzeit ist als Lernkonzept allen anderen Methoden überlegen.
- Spielverhalten - nun einen andern Zugang als über das Spiel wird eine intelligente Therapie wohl nicht nehmen.
- Motorik - motorische Fähigkeiten verbessert man durch Training/Bewegung, eine Domäne der MTG-Therapie
- "Theory of Mind" - hinter dieser kryptischen, kulturfremden Formulierung steckt vermutlich der Ansatz, die Betroffenen mögen erahnen, was "in den Köpfen der anderen" vorgeht. Hoch wünschenswert und nur in der sozialen Interaktion mit Tieren beurteilbar, da diese keinen Verhaltensbias haben.
Wie macht das die MTG-Therapie?
- Nutzung / Steigerung des Spielverhaltens
- Stimuli wiederholt angeboten
- schrittweise Erweiterung des „Schwierigkeitsgrades“
- stark kommunikationsfördernd
- Hebung der sozialen Kompetenz
- adaptive Verhaltensweisen werden aufgebaut/verstärkt
- Hohe Intensität als „Stoßtherapie“ möglich / Therapieurlaub
- Vor allem aber ist die MTG-Therapie die einzige Therapie mit einem unabhängigen Sozialpartner = Tier
Autismus
zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und offenbart sich
nicht als klar umrissenes Krankheitsbild, sondern kann sehr
unterschiedliche Erscheinungsformen aufweisen.
Heute spricht man wegen der enormen Komplexität von der Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Blickt man kurz zurück, ist „Autismus“ eine ursprünglich „Österreichische“ Erkrankung. Leo Kanner, geborener Österreicher, späterer preußischer Staatsbürger und ausgewanderter Begründer der Kinder/Jugendspsychiatrie in den USA beschrieb 1943 erstmals „Autistic disturbances of affective contact“, gefolgt von Hans Asperger mit „Die autistischen Psychopathen im Kindesalter“.
Alarmierend: die Zahl der Autismus-Diagnosen steigt geradezu explosionsartig und Betroffene sind ggf. länger in der Obhut der Erwachsenenpsychiatrie als in den Händen der Kinder/Jugendpsychiater.
Seit 2000 ist ein stetiger steiler Anstieg der Häufigkeit feststellbar mit einer Häufigkeit von bis zu 116/100.000, verursacht durch veränderte Diagnosekriterien, verbesserte Diagnostik und erhöhte Sensibilisierung der Pädiatrie. Aber auch das höhere elterliche Zeugungsalter und Umweltfaktoren wie die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft werden dafür mit verantwortlich gemacht.
Es gelten folgende diagnostische Kriterien:
-
Qualitative Beeinträchtigung in der sozialen Interaktion
-
Eingeschränkter Blickkontakt
-
Wenig Mimik & Gestik
-
Wenig soziales Lächeln
-
Unangemessene soziale Annäherung
-
Unangemessene soziale Reaktionen
-
Kann nicht trösten
-
-
Repetitives, restriktives & stereotypes Verhalten
Kinder mit ASS orientieren sich nicht an Mimik, sondern an nicht-sozialen Kontingenzen (zB audivisuelle Synchronizität). Licht und Tonreize etwa werden aufmerksamer erlebt als soziale Signale. Sie haben als Kleinkinder durchschnittlich ein höheres Gehirnvolumen - vor allem im Frontalbereich – kombiniert mit einer metabolischen Unterfunktion. Etwa ab dem 5. Lebensjahr kehrt sich das in eine fronto-temporale Wachstumsverzögerung um.
Es kommt zu typischen Störungen der Konnektivität mit einer Herabsetzung der Verarbeitung komplexer Informationen wie etwa sozialer Vorgänge sowie einer verstärkten lokalen Detailverabeitung mit Überbetonung spezifischer Einzelheiten.
Die Heterabilität liegt bei 70-90%, wobei das genetische Risiko assoziiert ist mit subklinischer ASS-Symptomatik und dem klinisch Phänotyp der ASS. Selbst gesunde Geschwister zeigen soziale Defizite.
Das Problem für ein ASS im Erwachsenenalter besteht vor allem darin, dass es keinerlei valide klinisch Meßinstrumente gibt. In der Therapie zeigen verhaltenstherapeutische Maßnahmen die beste Effizienz. Psychopharmaka sind nur in der Behebung komorbider Störungen hilfreich – nicht aber bezüglich der Kernsymptomatik. Idealerweise würde eine konsequente Frühförderung – bereits ab dem 2-3. Lebensjahr - die besten Ergebnisse bringen.
"Autismus" und ASS werden inde Folge synonym verwendet.
Die Störung kann sich bereits in der Kindheit - Maximalvariante frühkindlicher Autismus - manifestieren und betrifft im Wesentlichen folgende Bereiche:
- Soziale Beziehungen
- Soziale Kommunikation
- Soziales Verständnis bzw. soziale Vorstellungsfähigkeit
Was ist Autismus?
Was
hinter dem Autismus steckt, ist weitgehend ungeklärt. Es wurden
verschiedene Theorien entwickelt. Möglicherweise handelt es sich um die
Folge einer nicht näher definierbaren Gehirndysfunktion,
die auf dem Hintergrund einer genetischen Prädisposition auftritt.
(Wolff 1998) Die Störung ist unabhängig von intellektuellen,
sozio-ökonomische oder ethnischen Faktoren. Buben sind 4x häufiger
betroffen als Mädchen. Die Häufigkeit hängt von den jeweiligen Definitionskriterien
ab und wird mit bis zu 40 je 10.000 Kinder geschätzt.
Wie entsteht Autismus?
Zu
den tatsächlichen Entstehungsmechanismen sind viele Theorien entwickelt
worden, zahlreiche Untersuchungen wurden auf verschiedenen Ebenen
durchgeführt. Da es sich um eine Entwicklungsstörung handelt, geht man
von einer hirnorganischen Komponente aus und könnte damit in die
Kategorie der neurologischen Störungen eingereiht werden.
Statistisch findet man in den
Familien der Betroffenen gehäuft Menschen mit Sprachstörungen,
Lernschwierigkeiten und kognitiven Beeinträchtigungen. Andererseits
weisen Betroffene zu ca. 50% so genannte „Inselbegabungen“ auf. Das
heißt, sie sind auf einem bestimmten Gebiet weit überdurchschnittlich
kompetent. Zusammengefasst handelt es sich um eine derzeit nicht näher
definierbare Entwicklungsstörung des Gehirns von der in Österreich rund
48.500 Kinder betroffen sind (www.autistenhilfe.at)
Wie erkenne ich Autismus?
Die
Diagnose erfolgt meist innerhalb der (frühen) Kindheit. Es fällt ein
gestörtes Sprach- und Bewegungsverhalten auf. Ferner zeigt sich
„Kontaktarmut“ bis hin zur sozialen Isolation und ein „Nichtverstehen
und Akzeptieren“ der äußeren Einflüsse.
Im Detail zeigt sich folgendes Bild:
- Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion in Form von fehlender sozialer und emotionaler Gegenseitigkeit. Das heißt, die Kinder können sich in die Gefühle anderer Menschen nur schwer hineindenken und sie daher nicht gut nachvollziehen. Dadurch können sie das eigene kommunikative und emotionale Verhalten kann nur schwer auf die soziale Situation einstellen.
- Qualitative Auffälligkeiten der verbalen und non-verbalen Kommunikation
- Eingeschränkte, sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten.
Weitere Kriterien:
- Eine auffällige und beeinträchtigte Entwicklung bereits vor der dritten Lebensjahr (häufig Verzögerungen der Sprachentwicklung oder Ausbleiben von Sprache)
- Das klinische Erscheinungsbild kann nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder einer anderen psychischen Störung zugeordnet werden. (Ausschlussdiagnose)
- Die
Umwelt wird anders wahrgenommen. Wie bei einem Filterdefekt werden
normal laute Geräusche als extrem störend erlebt. Wnzige Details, die
sonst niemand sieht, werden wahrgenommen.
Wie erfolgt die Diagnose des Autismus?
Sie
erfolgt durch einen Facharzt für Kinder/Jugendpsychiatrie, um das
Störungsbild von ähnlichen Störungen abzugrenzen. Eine exakte
Psychodiagnostik mit standartisierten Untersuchungsinstrumenten stellt
im Diagnoseprozess einen wesentlichen Baustein in der ganzheitlichen
Erfassung der Symptomatik und Diagnosestellung dar. Folgende andere
Störungen müssen ausgeschlossen werden: Intelligenzminderung ohne
Autismus, expressive, rezeptive Sprachstörungen und
Landau-Kleffner–Syndrom, Deprivation, frühkindlichen Schizophrenie,
Mutismus, Bindungsstörungen, Angststörungen und andere wie ADHS.
Was tun bei Autismus?
Wesentlich
ist die möglichst frühe Diagnose. Die Behandlung folgt einem so genannten
multimodalen Konzept. Das heißt, es stützt sich auf unterschiedliche
Maßnahmen, vorwiegend verhaltenstherapeutisch-psychoedukativer
Zielrichtung
Das Behandlungsspektrum umfasst verschiedene
therapeutische Verfahren zur aktiven Veränderung von
Verhaltensstereotypien und zum Aufbau von Kompetenzen. Die
Schwerpunkte liegen dabei in der Kommunikationsförderung (Sprachaufbau,
Bild- und Symbolkommunikation, Gebärdensprache, etc.), der Verbesserung
des Sozialverhaltens, der Spielförderung, der Wahrnehmungsförderung, der
Erweiterung der Handlungskompetenzen sowie der Bearbeitung sekundärer
Verhaltensprobleme.
Beispiele für derartige Therapien sind:
Verhaltenstherapie, sensorische Integrationstherapie, geführte
Interaktionstherapie, lernpsychologisch systemorientierte Methoden oder
kreative Verfahren. Am bsten evaluiert sind edukative Ansätze wie TEACCH
(„Treatment and Education of Autistic and related Communication
handicapped Children“) oder ABA( „Applied behaviour Analysis“).
Ein in
Österreich einzigartiger Ansatz ist der Einsatz der MTG-Therapie (entwickelt am IMTAT), die besonders gute
Erfolge auf dem Sektor der Verbesserung der Sozialkompetenz für sich in
Anspruch nehmen darf.
Hier ist anzumerken, dass diese Therapie auch bei
zahlreichen anderen Störungen erfolgreich eingesetzt wird und per se nicht Autismus-spezifisch ist. Als einzige jedoch bietet sie tatsächliche soziale Interaktion und den damit verbundenen soziotherapeutischen Trainingseffekt.
Wie kann ich Autismus vorbeugen?
Die
Vorbeugung gegen eine Entwicklungsstörung ist nicht möglich. Ansätze im
Bereich von Ernährung und Diätetik existieren, haben aber keine
präventive Bedeutung.
Wie verläuft Autismus?
Wie sich eine autistische Störung entwickelt, kann man nicht exakt vorhersagen. Generell hängt viel vom Schweregrad der Entwicklungsstörung und möglichen Begleitstörungen ab. Wichtig ist, dass die Störung früh erkannt und die Betroffenen entsprechend behandelt und intensiv gefördert werden.
Die
Symptome der Krankheit sehen in den verschiedenen Altersstufen
unterschiedlich aus, in der Kindheit sind sie meist am stärksten
ausgeprägt. Im Vorschulalter zeigt sich häufig das volle Spektrum der
Störung. Im Schulalter mildert sich häufig die Symptomausprägung. Im
Jugendalter und im frühen Erwachsenenalter erreichen etwa die Hälfte der
Betroffenen eine deutliche Verhaltensbesserung, während die Störung bei
anderen stagniert oder sich die Symptome wieder verstärken.
Einige
Patienten können mit ambulanter Hilfe gut in die Familie integriert
werden, eine/n normale/n Kindergarten bzw. Schule besuchen, evtl. eine
Berufsausbildung absolvieren und relativ viele Dinge im Alltag allein
verrichten. Bei anderen Betroffenen wiederum ist die Störung so
ausgeprägt und die Selbstverletzungsgefahr so groß, dass die Patienten
in einer betreuten Wohnform besser aufgehoben sind als zu Hause und dort
auch optimal gefördert werden.
Wann sollte ich einen Arzt bei Autismus aufsuchen?
Auch, wenn Sie sich nicht sicher sind! Sobald
ein Kind eines oder mehrere der oben angeführten Entwicklungsstörungen
zeigt und dadurch in seiner alterstypischen Entwicklung eingeschränkt
ist..
Weitere Informationen:
- www.autismus1.de
- www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de
- „Das Handbuch des Autismus“, M.Aarons, T.Gittens, 3. Auflage 2010, Beltz-Verlag
Einige persönliche Anmerkungen
Abgesehen von alle diese klugen Worten erlebe ich viele meiner Autismus-Patienten vor allem als Menschen mit einer eben etwas anderen Form der Persönlichkeit.
Zumindest
die meisten, denn ein Kind mit frühkindlichem Autismus etwa beeindruckt
als dermaßen schwer krank, dass man bei der ersten Begegnung für einen
kurzen Moment vielleicht sogar erschrickt.